Kapselendoskopie

Kapsel-Endoskopie

Kapsel-Endoskopie

Die Kapsel-Endoskopie ist eine Untersuchung, mit der es möglich ist, über das bei der Magen- und Darmspiegelung eingesehene Gebiet hinaus in das Innere des Verdauungstraktes zu blicken. Wir führen nur die Kapsel-Endoskopie des Dünndarms durch.
Eine Kapsel-Endoskopie des Dickdarms ist bei uns nicht möglich!

Über die Kapsel-Endoskopie

Was geschieht bei der Kapsel-Endoskopie?

Mit den Geräten für die Magen- und die Darmspiegelung können nur begrenzte Abschnitte des oberen oder des unteren Dünndarmes erreicht werden. Mit der Kapselendoskopie kann der ganze Dünndarmbereich untersucht werden. Sie werden dafür eine Kapsel schlucken, in der sich eine Kamera, Lichtquellen, ein Akku für die Stromversorgung und ein Speicherchip befinden.

Dank der normalen Bewegungen (Peristaltik) Ihres Verdauungstrakts durchläuft die Kapsel den gesamten Magen und Darm. Die Videokapsel verlässt Ihren Körper normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden mit dem Kot.

Die Kapsel ist etwas größer als eine Vitaminkapsel. Die Kapsel nimmt pro Sekunde 2-6 Bilder auf und speichert diese.

Vorgespräch

Bevor die Kapsel-Endoskopie stattfinden kann, besprechen wir im Rahmen eines Vorgespräches, die Gründe für die Untersuchung. Hierzu ist es notwendig, dass Sie folgende Befunde mitbringen:

  • letzte Gastroskopie (maximal 3 Monate alt)
  • letzte Koloskopie (maximal 3 Monate alt)
  • ein Laborausdruck
  • (Befunde von CT oder MRT, wenn verfügbar)

Wir besprechen anschließend den Verlauf der Untersuchung und die Vorbereitung.

Verlauf der Untersuchung

Vorbereitung

Die Vorbereitung für ein Kapsel-Endoskopie ist ähnlich der Vorbereitung für eine Darmspiegelung.

Bitte pausieren Sie Eisenpräparate mindestens 5 Tage und Medikamente in Granulatform mindestens 2 Tage vor der Untersuchung!

Während der Untersuchung

Der ganze Verlauf der Untersuchung sieht so aus:

Vortag

  • 17.00 Uhr: Beginn der Vorbereitung- Sie trinken den ersten Teil der Vorbereitungslösung

Untersuchungstag

  • 06:00 Uhr: Sie trinken den zweiten Teil der Vorbereitungslösung
  • 09:00 Uhr: Schlucken der Kapsel
  • 10:00 Uhr: Sie dürfen (und sollen) klare Flüssigkeiten zu sich nehmen
  • 13:00 Uhr: Sie dürfen wieder essen

Die Kapazität der Batterie der Kapsel ist begrenzt. Um eine Passage der Kapsel durch den Dünndarm innerhalb dieser Frist von etwa 8 Stunden sicher zu stellen ist es sinnvoll, wenn Sie sich viel bewegen (Gehen, aber keine schweren Tätigkeiten). Bitte auf keinen Fall baden oder duschen.

Bitte halten Sie sich fern von MRT-Geräten (bis zum Ausscheiden der Kapsel, sonst können ernsthafte Verletzungen drohen), von Induktionskochfeldern und Funkgeräten.

Was geschieht mit der Kapsel und Daten?

Die Kapsel wird durch den Magen, den Dünndarm und den Dickdarm infolge der Eigenbewegung Ihres Verdauungstrakts bewegt. Sie scheiden die Kapsel auf natürlichem Weg mit dem Stuhlgang in der Toilette nach 24-48 h wieder aus. Da die Daten der Untersuchung auf dem Chip in der Kapsel gespeichert werden, müssen Sie die Kapsel bitte auffangen. Hierzu stellen wir Ihnen ein Auffangsieb und einen Stab zur Verfügung. Am nächsten Werktag geben Sie die Kapsel bitte am Tresen bei uns in der Praxis ab.

Die Daten werden ausgelesen und ärztlich ausgewertet. Auch nach Befunderstellung werden die Bilder noch im Rahmen der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen bei uns gespeichert sein.

Wie erfahre ich die Befunde?

Die ärztliche Auswertung der Aufnahmen erfordert einen relativ hohen Zeitaufwand. Daher wird der Befund in der Regel erst nach 1-2 Wochen fertig gestellt sein und dann per Mail versandt.

Gut zu wissen

Was geschieht, wenn die Kapsel den Magen nicht verlässt?

Dies kann durch ein Röntgenbild des Verdauungstrakts festgestellt werden. Ist die Kapsel noch im Magen, sollte sie mittels einer Magenspiegelung in den Dünndarm geschoben werden. Dies kann mit einer Schlafspritze erfolgen (danach dürfen an dem Tag keine Fahrzeuge mehr geführt werden!).

Welche Risiken bestehen?

Die Untersuchung ist sehr risikoarm.
Die Kapsel wird mit Flüssigkeit geschluckt. Dies kann aufgrund der Größe der Kapsel im Einzelfall etwas unangenehm sein. Sehr selten kommt es zu einem Fehl-Verschlucken in die Luftröhre. Das kann zu erheblichen Hustenanfällen führen. Im Einzelfall kann eine Bergung der Kapsel mittels einer Luftröhrenspiegelung erforderlich sein. Die Passage der Kapsel wird normalerweise nicht bemerkt, sie ist nicht schmerzhaft. Auch das Ausscheiden der Kapsel verursacht normalerweise keine Beschwerden.

Die Kapsel kann prinzipiell an Engstellen im Verdauungstrakt stecken bleiben. In diesem Fall ist unter Umständen zur Entfernung eine Operation notwendig. Engstellen, die zu einem Verbleiben der Kapsel führen, müssen aber meist ohnehin operiert werden. Durch die Kapsel kann die Lokalisation der Engstelle teils sogar viel genauer gefunden werden.